Himmelsscheibe von Nebra - Astronomie der Jungsteinzeit


 

 

Die Himmelsscheibe von Nebra - Astronomisches Wissen aus der Jungsteinzeit

  Einleitung

Die Himmelsscheibe von Nebra - Astronomisches Wissen aus der Jungsteinzeit

 

 
- Einleitung -

Am 04. Juli 1999 entdeckte man im Ziegelrodaer Forst auf dem Mittelberg bei Nebra
einen Hortfund. Dieser bestand aus zwei Schwertern, einem Meißel, zwei Beilen,
Teilen von Armreifen und einer annähernd kreisförmigen Metallscheibe von etwa 31
bis 32 Zentimetern Durchmesser.
Die Scheibe wurde bei ihrer Bergung im oberen linken Randbereich beschädigt.
Diese Spuren sind auch heute noch deutlich erkennbar. Weiterhin sieht man 34
goldglänzende Applikationen: Links von der Mitte einen großen Kreis,
Rechts von der Mitte eine Sichel, deren Spitzen nach Links zeigen,
einen Bogen unter diesen zwei Objekten, dessen Enden nach Oben zeigen,
sieben kleine Kreise über den ersten zwei Objekten, die eine Rosette bilden,
weitere 23 kleine Kreise, die scheinbar zufällig über den Rest der Scheibe verteilt
wurden, und einen Bogen am rechten Scheibenrand.
Durch deutlich sichtbare Kerben erkennt man, daß dieser rechte Bogen ein fast
symetrisches Gegenstück am linken Scheibenrand hatte. Ein kleiner Kreis liegt
dicht an der Kerbe des einstigen linken Bogens. Durch die Reste einer leichten
Mulde erkennt man, daß dieser kleine Kreis ursprünglich etwas weiter Links lag.
Unter dem rechten Bogen sind weitere zwei kleine Mulden erkennbar. Dies sind
eindeutige Hinweise, daß die Scheibe ursprünglich keinen linken und rechten
Randbogen hatte, aber 32 kleine Kreise.
Da die Zusammensetzung der Goldlegierung des unteren Bogens deutlich von der
der restlichen Applikationen abweicht, geht man davon aus, daß dieser Bogen erst
später angebracht wurde. Zu dem ursprünglichen Bildensemble gehörten also nur der
große Kreis, die Sichel und die 32 kleinen Kreise(Q#01).
Auf den ersten Blick wird hier wohl fast jeder die Sonne, den Mond und die Sterne
erkennen. Einige Fachleute wie auch Laien scheinen aber mehr auf der Scheibe
erkennen zu können. Über diese Himmelsscheibe gibt es mittlerweilen Dutzende von
Abhandlungen, einige mit recht interessanten Denkansätzen, andere aber mit sehr
gewagten Theorien. Welcher dieser Theorien man auch immer den Vorrang geben
möchte, sie sollte mit konkreten astronomischen Konstellationen belegt werden!
Für die nachfolgende Theorie muß man keine Keilschrifttexte oder Hieroglyphen
lesen können, man braucht nur den Nachthimmel mit bloßen Augen beobachten und
exakte Messungen durchführen. Genau so, wie es bereits unsere steinzeitlichen
Vorfahren machten.


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