Himmelsscheibe von Nebra - Astronomie der Jungsteinzeit


04 Das 24ste Jahrhundert v.Ch.

- Das 24ste Jahrhundert v.Ch. -

Meine Thesen zur Himmelsscheibe:

01 - Auf der Himmelsscheibe wurde exaktes astronomisches Wissen in Form von
       Schaltregeln und konkreten Konstellationen abgebildet.

02 - Zur Mitte des 24sten Jahrhunderts v.Ch. konnte man in Mitteleuropa bereits die
       exakten Positionen des Himmelsäquators, der Ekliptik und des sogenannten
       Widderpunktes ermitteln.

In der Fachliteratur wurde es bereits beschrieben, daß die sogenannten "Sterne" der
Himmelsscheibe kein konkretes Sternbild zeigen(Q#02). Nur das Sieben-Gestirn der
Plejaden scheint abstrakt dargestellt worden zu sein.
Ausgehend davon, daß die Plejaden auf der Nordhalbkugel in der Nähe über der
Ekliptik stehen und auf der Scheibe die Bänder der Punkte 18-19-20-21 und
22-23-24-25 annähernd parallel zueinander stehen, lag die Vermutung nahe, daß
diese Punkte Planetenpositionen sein könnten.
Bei der Analyse einiger hundert Jahre vor 1600 v.Ch. liegen annähernd auf dem Band
der Punkte 18-19-20-21 mehrere Saturn-Positionen und auf dem Band der Punkte
22-23-24-25 mehrere Jupiter-Positionen.
Die Abstände zwischen Saturnband, Jupiterband und Plejaden stimmen hier
annähernd überein. Die Plejaden selbst wären bei dieser Sichtweise übertrieben
groß dargestellt worden. Natürlich stimmt die Anordnung der sieben Plejadenpunkte
der Himmelsscheibe, besonders des Punktes 02, mit den erkennbaren Plejaden-
sternen des Nachthimmels nicht exakt überein.

Bild 01b

Beim übereinanderlegen der Koordinatengitter der Sonne und der Sterne fiel mir aber
auf, daß die Ekliptik und der Himmelsäquator den gleichen Winkel zueinander haben
wie die Strecken zwischen den Punkten 16-29 und 17-30. Der Kreuzungspunkt
zwischen diesen Strecken wäre dann natürlich der sogenannte Widderpunkt. Heute
befindet sich bekanntlich der Widderpunkt noch im Sternbild Fische. Zu Zeiten des
antiken Grichenlands befand er sich noch im Sternbild Widder.
Mit Hilfe der Wanderung des Widderpunktes gegenüber den Sternen, also auch der
Plejaden, kann man die Zeit ermitteln, als dieser Punkt unter den Plejaden stand.

Es ist die Mitte des 24sten Jahrhunderts v.Ch.!

Wenn man nun weiterhin davon ausgeht, daß die Plejaden übertrieben groß darge-
stellt wurden, aber zumindest der Zentralstern Maia an der richtigen Position steht,
also auf dem Punkt 01, so könnte man mit den heutigen Rechenprogrammen einen
Zeitabschnitt von wenigen Jahren eingrenzen.

Es ist die Zeit von etwa 2367 v.Ch. bis 2363 v.Ch.!

Bild 02

Nun erstellt man von einem der zuvor beschriebenen fünf Jahre, beispielsweise von
2365 v.Ch., vom Südhimmel zur Wintersonnenwende ein Bild und legt es auf das
Himmelsscheibenbild. Der Himmelsäquator muß exakt die Strecke 17-30 abdecken
und die Ekliptik muß exakt die Strecke 16-29 abdecken. Jetzt liegt der Stern Maia
direkt auf einer Hilfslinie, die auf der Himmelsscheibe durch den Punkt 01 und den
Widderpunkt läuft. Nun vergrößert, beziehungsweise verkleinert man das Bild des
Südhimmels so lange, bis der Stern Maia auf der Mitte vom Punkt 01 liegt.

Für die folgenden Messungen wird dieser exakte Stern-Maia-Maßstab weiter genutzt !

Lag bei dieser Messung der Widderpunkt exakt auf dem Südmeridian, erkennt man
hier auch, daß der Punkt 12 der Scheibe auch auf diesen Meridian liegt, also senk-
recht über dem Widderpunkt.
Den Zeitabschnitt von etwa 2367 v.Ch. bis 2363 v.Ch. durch genaue Messungen
einzugrenzen ist auf jeden Fall möglich, denn in der zuvor beschriebenen Stern-Maia-
Messebene wandert ein Stern durch die Präzessionsbewegung von Jahr zu Jahr fast
einen halben Millimeter weiter.

Die Neigung der Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator ist in der heutigen Zeit
etwas geringer als vor über 4000 Jahren. Würde man heutzutage zur Wintersonnen-
wende die Himmelsscheibe exakt auf den Widderpunkt und den Himmelsäquator
ausrichten, so überstreicht die Ekliptik nicht mehr genau die Mittelpunkte 16 und 29.

Bild 02b

Praktisch könnte man anstelle des Sterns Maia diese Messung auch mit den
restlichen, Randsternen der Plejaden oder sogar mit den Sternen Atlas und Pleione
durchführen. Bei jeder dieser Messungen würde man natürlich zu anderen Jahres-
zahlen und anderen Sternen-Maßstäben kommen. Mit diesen veränderten Sternen-
Maßstäben könnten die nachfolgenden Thesen nicht alle, beziehungsweise garnicht
bewiesen werden.

Siehe auch:     Bild y100

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