Himmelsscheibe von Nebra - Astronomie der Jungsteinzeit


Vorbereitung

- Vorbereitung -

Nur die exakten Kreismittelpunkte von allen Bildsymbolen aus der Herstellungszeit
der Himmelsscheibe werden genutzt.
Die sogenannten "Sterne" 30 und 31 wurden in einer späteren Nutzungsphase vom
rechten, noch vorhandenen Horizontbogen überdeckt. Der "Stern" 15 wurde wegen
des linken, nichtmehr vorhandenen Horizontbogens sogar etwas nach Rechts
versetzt. Der "Stern" 11 liegt auf dem Randbereich der Himmelsscheibe, der bei ihrer
unsachgemäßen Bergung am stärksten beschädigt wurde(Q#01).
Das Abmessen der Mittelpunkte dieser sogenannten "Sterne" über das Bild der
Himmelsscheibe ist in der heutigen Zeit daher nicht völlig eindeutig möglich. Über
die nachfolgend beschriebenen astronomischen Regeln können aber zumindest die
genauen Mittelpunkte der "Sterne" 11, 15 und 30 ermittelt werden.
In den folgenden Betrachtungen wird vorerst immer die Zeit um die Wintersonnen-
wenden beleuchtet. Die Messungen könnte man zwar kurz über dem nächtlichen
Westhorizont durchführen, hier würde aber die astronomische Refraktion in Horizont-
nähe zu unnötig ungenauen Messergebnissen führen. Daher wurden die Messungen
hoch am abendlichen Südhimmel durchgeführt, genau dann wenn der Widderpunkt
auf dem Südmeridian liegt.
Die Daten habe ich durch praktische Messungen am Himmel ermittelt, nutzte aber
auch eine Reihe von älteren und jüngeren Astronomierechenprogrammen, wie
beispielsweise verschiedene Versionen von SkyMapPro, RedShift und CyberSky.
Zwischen allen Ergebnissen gibt es höchstes zeitliche Abweichungen von nur etwa
einer halben Minute.
Zur Überprüfung sollten vorzugsweise Programme verwendet werden, die Gestirn-
konstellationen abstrakt darstellen können und bei denen man nichtgebrauchte
Optionen ausblenden kann.
Es sollten möglichst nur das Horizontkoordinatensystem, die Ekliptik, der Himmels-
äquator und natürlich die Gestirne abgebildet werden. Alle abstrakten Linien sollten
möglichst dünn gehalten sein, um eine höchstmögliche Meßgenauigkeit zu erzielen.
Am einfachsten lässt es sich, meiner Meinung nach, mit einer älteren Version von
CyberSky (3.3.1.) arbeiten.
Die nachfolgenden Messergebnisse wurden auf einer Breitengradlinie (51°13'31"N)
zwischen Nebra (51°17'02"N) und Goseck (51°11'48"N) ermittelt. Den Längengrad
kann man auf den Mittelberg bei Nebra legen (11°31'12"O).

 

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Siehe auch in:

Nachtrag Vergleiche von Messergebnissen mit Elementen auf der Himmelsscheibe