Himmelsscheibe von Nebra - Astronomie der Jungsteinzeit


09 Der Mars-Kalender

- Der Mars-Kalender -

11 - Mindestens seit dem 34sten Jahrhundert v.Ch. nutzte man in Mitteleuropa
      eine Art Mars-Kalender.

12 - Die Mars-Kalenderzählweise basiert auf der Alten-Sternen-Kalenderzählweise.

13 - Im Mars-Kalender nutzte man 32 Jahre-Zyklen, 205 Jahre-Zyklen und 284
      Jahre-Zyklen.

Jetzt nutzt man wieder die Planetenmessebene und die julianische Zählweise des
Alten-Sternen-Kalenders und ermittelt zur Wintersonnenwende von beispielsweise
2366 v.Ch. eine Marsposition am abendlichen Südhimmel. Hier lag der Mars in der
Nähe der Plejaden und im Himmelsscheibensektor. Nun geht man nach der julia-
nischen Kalenderzählweise in ein-Jahres-Schritten etwa 1000 Jahre in der Zeit voran
und etwa 1000 Jahre in der Zeit zurück und ermittelt alle weiteren Marspositionen.
Diese werden alle in ein Bild eingezeichnet. Im Himmelsscheibensektor erkennt
man nun über einen Zeitabschnitt von etwa 2000 Jahren viele dicht beieinander und
parallel liegende 32 Jahre-Zyklenreihen, die immer von Rechts Unten nach Links
Oben laufen.
Parallel laufende Zyklenreihen, die von Links Unten nach Rechts Oben laufen,
bestehen aus 205 Jahre-Zyklen. In diesen Zyklenreihen hat jeder vierte 205 Jahre-
Zyklus zwischen den Marspositionen einen größeren Wegeabstand als die übrigen
drei Zyklen. Zwischen den kurzen Wegeabständen liegen 205 einfache Jahre plus
51 Schalttage (205 x 365 Tage + 51 Schalttage). Die Lücke kommt zustande, weil in
ihr 205 einfache Jahre plus 52 Schalttage (205 x 365 Tage + 52 Schalttage) liegen.
Die Marspositionen vor dieser Lücke liegen in Schaltjahren. Zieht man Linien, die nur
durch Schaltjahrpositionen gehen, erkennt man Zyklen, die über 284 Jahre gehen.
Anschaulichkeitshalber wurden hier immer vier benachbarte 32 Jahre-Zyklen in
Parallelogramme zusammengefasst, die nachfolgend als Zyklenblöcke bezeichnet
werden.

Bild 13

Nun zieht man eine Linie durch die Punkte 23 und 25 über die gesamte (vergrößerte)
Scheibe und legt entsprechende Parallelen auf die Punkte 16 und 29 und 15.
Weiterhin legt man eine Linie auf die Punkte 18 und 26. Parallelen dieser Linie
werden durch die Punkte 19 und 27 und 15 gezogen. Auch auf die Punkte 18 und
15 wird eine Linie gelegt und auf die Punkte 19 und 23 entsprechende Parallelen.

Bild 14b

Legt man nun tatsächliche Marspositionen auf die (vergrößerte) Scheibe und schiebt
die jüngste Position eines Zyklenblocks auf den Punkt 15, so erscheint die älteste
Position des übernächsten älteren Zyklenblocks um den Punkt 19. Dies könnte ein
Zufall sein, aber immerhin liegen die vier Zyklenreihen des jüngsten Zyklenblocks
alle genau auf den beschriebenen vier Parallelen der Punkte 23-25, 16, 29 und 15
vom Bild 14b. Die Schaltjahrpositionen liegen hier an der Strecke 15-18 und diese
Strecke bildet auch einen exakten Zeiabschnitt von vier mal 284 Jahre-Zyklen, also
von 1136 Jahren.

Bei den Marszyklenblöcken wurde mit der julianischen Kalenderzählweise gearbeitet,
welche mit der Nebra-Sonnen-Kalenderzählweise langfristig nicht übereinstimmt.
Den 08. Januar (2366 v.Ch.) sollte man daher nur als eine Art Stichtag zur Messung
ansehen. Theoretisch könnte man diese Messungen auch wenige Tage vor oder nach
den Sternen-Jahreswechseln an den entsprechend gleichen Tagen durchführen und
würde auch immer die gleichen Zyklenblock-Muster erkennen. Diese Muster würden
sich nur um die entprechenden Tage gegenüber dem Sternenhintergrund verschieben.

Im Bild 13 wurde die Schaltregel unseres julianischen Kalenders genutzt.
Die steinzeitlichen Vorfahren könnten aber auch mit der selben Schaltregel andere
Schaltjahre genutzt haben! Dann würden sich die Lücken der 205 einfachen Jahre
plus 52 Schalttage verschieben und andere benachbarte 32 Jahre-Zyklen würden
Zyklenblöcke bilden.

 

zur nächsten Seite:

10 Gemeinsame Nutzung von Alten-Sternen-Kalender und Mars-Kalender