Himmelsscheibe von Nebra - Astronomie der Jungsteinzeit


 

Nachtrag - Vergleiche von Messergebnissen mit Elementen auf der Himmelsscheibe


Vergleiche von Messergebnissen mit Elementen auf der Himmelsscheibe

 
Trotz intensiver Recherche konnte ich keine Zeichnung ermitteln, die direkt und
maßstabsgetreu von der Himmelsscheibe abgezeichnet wurde. Zur Überprüfung
meiner Thesen konnte ich daher nur auf Fotos der Himmelsscheibe zurückgreifen.
Es stellte sich schnell heraus, daß die meisten veröffentlichten Fotos perspektivisch
etwas verzerrt sind. Die Senkrechte der Mitte des Films lag nicht exakt auf der
Senkrechte der Mitte der Himmelsscheibe, wie in den Bildern 58a, b, c, d und deren
Kombinationen. Am genauesten wäre es, wenn beide Senkrechten auf einer Linie
liegen und  die Kamera nicht zu nah am Motiv steht, wie in etwa im Bild 58e.

Bild 58

Beim Versuch die verschiedenen Fotos auf einen Maßstab zu bringen und
übereinanderzulegen, gab es nie bei allen Himmelsscheibenelementen eine genaue
Übereinstimmung. Zusätzlich können die genutzten Bildbearbeitungsprogramme die
Fotos nur in ein-Grad-Schritten in oder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Um eine
höhere Genauigkeit zu erzielen, drehte ich die Oben genannten Fotos um etwa ein
halbes Grad und fotografierte sie ab. Aus elf Fotos, die untereinander die geringsten
Abweichungen aufweisen, ermittelte ich einen Mittelwert. Ein Foto stimmt mit dem
ermittelten Mittelwert sogar so genau überein, daß mit bloßem Auge keine
Abweichungen erkennbar sind. Es ist ein Foto von Juraj Liptak, welches auch in
"Der geschmidete Himmel - Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren /
Theiss Verlag" verwendet wurde.

Bild y100

himmelsscheibe-sternenhimmel2364bc

 

Im Bild y100 habe ich dieses Foto auf den Maßstab der Sternenmessebene gezogen
und darauf einige, bereits ermittelte Linien und Strecken gelegt.

Bild y125

Wie bereits beschrieben, lag die Planetenmessebene um 1/5tel näher am Beobachter
als die Sternenmessebene. Nutzt man heute zur Ermittlung von Sternen- und Planeten-
positionen die gleiche Messebene, muß für Vergleiche von Planetenpositionen mit der
Himmelsscheibe diese um exakt 1/4tel vergrößert werden.

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